zu den wichtigsten Aufschlüssen der Griesen Gegend

Beschreibung der bedeutendsten Geotope des Mineraldistriktes Südwest-Mecklenburgs

Unser Bild zeigt die Titelseite der Broschüre. Zu beziehen ist diese über den Autor, Herrn Dr. Werner von Bülow
19059 Schwerin
Richard-Wagner-Strasse 30
Telefon: 0385-719722

Der Autor dankt auch an dieser Stelle nochmals der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft mbH für die Unterstützung bei der Drucklegung.
Wir von www.griesegegend.de bedanken uns unsererseits für die vom Autor eingeräumte Möglichkeit dieses Werk nun hier im Internet publizieren zu dürfen.

Die Griese Gegend in Südwest-Mecklenburg
Bei einem Besuch in der Griesen Gegend Südwest-Mecklenburgs kann man sich nur schwer vorstellen, dass dieser Landstrich erdgeschichtliche Besonderheiten in sich birgt. Schon der Name „Griese Gegend" lässt auf graue und triste Verhältnisse schließen. Tatsächlich bieten die weiten feuchten Wiesen und die zahlreichen Dünenfelder mit Kiefernwäldern und Heidekraut wenig aufregende Abwechslung. Nur Sand gibt es hier in unübersehbaren Mengen. Seen fehlen dagegen fast ganz. Vieh-und Forstwirtschaft bestimmen das Bild. Große Güter hat es hier kaum gegeben, ebenso wenig Großindustrie. Eine Unterbrechung der morphologischen Eintönigkeit ist eine 10 x 4 km große Hügelgruppe zwischen Eldena, Grebs, Schlesin und Malliß, die schon auf alten Karten als „Wanzeberg" bezeichnet wird. Auf ihm befindet sich mit 71 m NN der höchste Punkt Südwest-Mecklenburgs. Seinen Namen bekam er von einem legendären Slawenfürst oder von dem slawischen Wort „wanska"; das soviel wie schmal oder langgestreckt bedeutet. Von ihm wird im Folgenden noch öfters die Rede sein.

Die Griese Gegend ist ein Teil der norddeutschen Eiszeitlandschaft, und zwar einer der flachsten und der sandigsten. Südwest-Mecklenburg wurde letztmalig in der mittleren der 3 größeren Eiszeit, dem Saale-Glazial, von Gletschern bedeckt und geformt. Die Vergletscherung der letzten, der Weichsel-Eiszeit, reichte nur bis zur Linie Schwerin-Zarrentin. Die Schmelzwässer dieser mächtigen Eisdecke sind als Ur-Elde, Ur-Rögnitz und Ur-Sude zum Elbe-Urstromtal geströmt und dann in Richtung Nordsee abgeflossen. Dabei haben sie km breite Täler geschaffen und diese schließlich mit feinen Talsanden ausgefüllt. Dazwischen sind Reste der alten Oberfläche wie der Loosener Berg, der Wanzeberg und der Rüterberg stehen geblieben, wobei die Bezeichnungen „Berg" nicht so wörtlich zu nehmen sind. Diese flachen Erhebungen werden auch Pleistozän-Hochflächen genannt. Auf ihnen gibt es einige Stellen, an denen Zeugen der voreiszeitlichen Erdgeschichte sichtbar werden. Diese Fenster in den Untergrund sind Ziele des Geologischen Wanderpfades, für den dieses Heftchen ein Führer sein soll.