Holz, der umweltfreundliche Rohstoff
Im Landeswald werden jährlich zwischen 25.000 und 30.000 fm Holz, die aus unterschiedlichsten Nutzungen kommen, geerntet.
Holz ist ein ökologisch wertvoller Rohstoff, der nachwächst und in den Wäldern Mecklenburg – Vorpommerns nachhaltig und naturnah erzeugt wird. Die Verwendung des Rohstoffes Holz verläuft CO ² neutral, das heißt es wird nur soviel CO ² bei der Zersetzung des Holzes frei, wie zuvor gebunden wurde. Die langfristige Festlegung von CO ² durch den Einsatz von Holz als Werkstoff und Baumaterial ist in ihrer Wirkung auf den Zustand der Erdatmosphäre positiv.
Auch wenn eine große Menge Holz eingeschlagen wird, so wächst dennoch mehr zu, als wir nutzen. Holz ist umweltfreundlich in der Erzeugung, Bereitstellung und Verarbeitung, energieextensiv und problemlos in der Entsorgung, weil es sich wieder in den natürlichen Stoffkreislauf einfügt!
Bäume haben je nach Alter und Standort eine differenzierte Zuwachsleistung. Danach richtet sich ihre Umtriebszeit (Ernte) und das waldbauliche Handeln des Försters. Im Forstamt Conow wird die Kiefer, in einem Alter von 100-130 Jahren bei einem Brusthöhendurchmesser (in einer Höhe von 1,3 m) von mindestens 35 cm geerntet.
Nuturschutz im Wald
In unserer stark vom Menschen geprägten Landschaft wird der Erhalt von Ursprünglichkeit immer wichtiger. Natürliche Lebensräume und Biotope werden ebenso unter Schutz gestellt wie ganze Landschaften.
Ein großer Teil des Forstamtes, d.h. ca. 10.700 ha Wald (aller Eigentumsformen) liegen im Bereich des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe M-V, einem wichtigen natürlichen Überschwemmungsgebiet der Elbe mit ihren angrenzenden ökologisch wertvollen Vegetationstypen. Außerdem liegen im Forstamtsbereich zwei Landschaftsschutzgebiete und eine Vielzahl von Naturschutzgebieten.
Das bekannteste und älteste NSG im Forstamt Conow ist die „Binnendüne bei Klein Schmölen“ – eine der größten Wanderdünen im Bereich des norddeutschen Binnenlandes.
Große geschlossene Waldgebiete erfüllen wichtige Arterhaltungsfunktionen. So horsten in den Wäldern des Forstamtes seit vielen Jahren zwei Seeadlerpaare und ein Schwarzstorch. Daneben sind die sehr armen Sandböden und die Moore Heimstatt vieler landschaftstypischer Pflanzen, wie z.B. Heidekraut, Rentierflechte, Blaugrünes Schillergras und Wollgras.
Das Forstamt Conow, in Kaliß
Lage, Geologie, Geschichte
Das Forstamt Conow liegt angrenzend an die Bundesländer Brandenburg und Niedersachsen im Südwesten des Landes Mecklenburg Vorpommern im Landkreis Ludwigslust – Parchim, im Bereich des Elburstromtales bzw. vorgelagerter Sander- und Moränenflächen. Die Geländeausformung erfolgte im wesentlichen vor 10.000 – 20.000 Jahren während der letzten Eiszeit als riesige Schmelzwassermengen vom Gletscherrand aus vor allem leichte Sande und Kiese beim Transport in Richtung Urstromtal sedimentierten. Anschließende nacheiszeitliche Erosionen und anthropogene Einflüsse führten teilweise zu massiver Dünenbildung.
Mit einer Höhe von 71 m über NN ist der Steinberg die höchste Erhebung.
Trotzdem ist diese anscheinend so gleichförmige Sandgegend geologisch interessant. Geotektonische Verwerfungen bieten vielfältigste Einblicke in unterschiedlichste geologische Formationen. Zum Beispiel wurde das Salz der Zechsteinmeere in Form von Salzstöcken aus fast 4.000 m Tiefe an die Erdoberfläche gepresst. Am bekanntesten sind die Salzstöcke bei Conow und Lübtheen wo noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kalisalze und Gips gefördert wurden. Daneben liegen Rohstoffe wie Braunkohle, Ton, Kalkmergel und Alaunsalze dicht unter der Oberfläche und wurden im Tief oder Tagebau gewonnen.
Die ältesten nachgewiesenen Gewinnungsrechte sind die Salzgewinnung der Saline Conow von 1307 bis 1746 und die Nutzung von Alaun südlich des Dorfes Malliß zwischen 1577 und 1709. Der Braunkohlenabbau erfolgte in verschiedenen Etappen und Intensitäten ab1830 und bis 1960. Die Gewinnung von Kies in mehren Gruben wurde um 1990 eingestellt.
Das Forstamt Conow liegt im Übergangsbereich vom stärker maritim beeinflussten Mecklenburger Klima (Makroklimaform Alpha) zum Altmärker Klima (Makroklimaform Delta). Die Niederschlagsmengen schwanken im Jahresmittel um 600 mm. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,3 °C.
Die ersten menschlichen Besiedlungsnachweise datieren aus der Bronzezeit. Bei Ausgrabungen in der Nähe von Grebs fand man mehrere Brandgräber. Viele Ortsnamen weisen auf slawischen Ursprung hin. Der erste Abbau von Bodenschätzen (Ton) erfolgte im 12. / 13. Jahrhundert. Mit zunehmender Besiedlungsdichte und aufkommenden Handwerk wurde der Wald stärker zum Nutzobjekt. Rodungen zur Anlage von Feldern und der enorme Brennholzbedarf (speziell die Versorgung der Saline in Lüneburg) führten im 17. und 18. Jahrhundert zur Entwaldung ganzer Gebiete. Die geringe Nährkraft des Bodens brachte nur kurzzeitig landwirtschaftlichen Ertrag. Devastierte Böden und waldfreie Flächen führten zu riesigen Winderosionen und ließen neue Dünen entstehen. Erst die als Folge der Holzknappheit aufkommende geregelte Forstwirtschaft im 18. Jahrhundert forstete große Flächen planmäßig auf und schaffte die Grundlage für das heutige Landschaftsbild.
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Daten des Forstamtes
1992 wurde das Forstamt Conow im Zuge der Umgestaltung der Landesforstverwaltung Mecklenburg-Vorpommern neu gegründet. Es umfasst heute im wesentlichen die Territorien der 1950 aufgelösten Forstämter Kaliß und Leussow.
Ursprünglich hervorgegangen ist das jetzige Forstamt aus der im Ort Conow (bei Malliß) ansässigen ehemaligen Oberförsterei. Diese gehörte zunächst zum Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb (StFB) Ludwigslust und ab 1958, mit der Vereinigung der StFB Ludwigslust und Perlerg, zum StFB Perlerg.
Seit 1992 wurden mehrere Strukturreformen in der Forstverwaltung des Landes durchgeführt, die zu Veränderungen in der Flächenausdehnung und Revieranzahl des Forstamtes führten.
Größe:
17364 ha (ausschließlich Holzungen), davon
7353 ha Landeswald
4458 ha Privatwald
60 ha Treuhandwald
470 ha Kommunalwald
41 ha Kirchenwald
4982 ha Bundeswald
Gliederung:
6 Reviere (Ø 2060 ha ohne Bundeswald)
Personalbestand (Stand 01-04-2012):
1 FoA- Ltr. (hD)
1 Büro-Leiterin (gh)
3 Sachbearbeiter (gD)
1,5 Büroangestellte (mD)
6 Revierförster (gD)
14,5 Forstwirte
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∑ 27 Beschäftigte
Auf den im Ergebnis der Eiszeit und der nachfolgenden anthropogenen Beeinflussung der Landschaft entstandenen armen und ziemlich armen Tal- und Dünensanden stocken 95 % der Waldfläche des Forstamtes. Die Baumartenvielfalt und das waldbauliche Handeln werden dadurch eingeschränkt. Die Kiefer ist der dominierende Baum dieser Gegend.
Baumartenverteilung:
Kiefer 91,4 %
Birke 2,8 %
Eiche 2,1 %
Erle 1,1 %
übr. Laubholz 1,0 %
übr. Nadelholz 1,6 %
Die Forstverwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist seit 2006 als Anstalt Öffentlichen Rechts organisiert.
Als Außenstelle der unteren Forstbehörde obliegt dem Forstamt die Durchsetzung des Landeswaldgesetzes, die Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben und die Bewirtschaftung des Landeswaldes. Darüber hinaus werden Beratungs-, Betreuungs- und Kontrollfunktionen für alle Waldbesitzarten ausgeübt. Des Weiteren bietet das Forstamt verschiedene Dienstleistungen im Bereich Waldtourismus und Waldpädagogik an.
Auf dem Forsthof in Kaliß befinden sich ein Holz- und Forstmuseum, ein Findlingsgarten, ein Wildschweingehege und eine beschilderte Streuobstwiese.
Waldfunktionen
Neben der Nutzfunktion durch die Bereitstellung des Rohstoffes Holz erfüllt der Wald wichtige Schutzfunktionen (Schutz des Bodens, des Wassers, des Klimas und der Luft). Der Wald ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Im Schutz des Waldes konnte sich eine Vielzahl seltener Biotope erhalten. Gleichfalls eine wichtige Aufgabe ist die Erholungsfunktion des Waldes. Der Wald dient als Erlebnisstätte und Ort für Ruhe und Entspannung in der Natur.
Wild und Jagd
Im Forstamt Conow kommen die Schalenwildarten Rot-, Schwarz- und Rehwild flächig vor. Dam- und Muffelwild sind lokal vorhanden.
Die Jagd ist eine regulierende Größe im Naturhaushalt und dient der Regulierung von Wildbeständen, die sich ohne Bejagung so stark vermehren würden, dass eine normale Waldentwicklung nicht möglich wäre. Durchschnittlich werden jährlich auf den Jagdflächen des Forstamtes 50 St. Rotwild, 200 St. Rehwild, 250 St. Schwarzwild,10 St. Damwild und 3 St. Muffelwild erlegt.
Ziel der Bejagung ist es außerdem, einen gesunden Wildbestand im ausgewogenen Verhältnis zu den natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Wild und Wald bilden dabei eine Einheit. Zugleich ist die Jagd eine erhaltenswerte kulturhistorische Tradition die bis auf die Anfänge der Menschheit zurückführt.
Waldbrände, eine ernst zu nehmende Gefahr
Durch den sehr großen Anteil an Kiefernreinbeständen im Forstamt ist die Waldbrandgefahr besonders hoch. Die gesamte Fläche des Forstamtes befindet sich deswegen in der Waldbrandgefahrenklasse A.
Mit Hilfe einer Vielzahl von Vorbeugungsmaßnahmen wird versucht, Waldbrände zu verhindern und im Entstehungsstadium zu bekämpfen. Ein wichtiger Beitrag dazu ist in dieser wasserarmen Landschaft die Erweiterung des Löschwassernetzes durch die Anlage von Löschteichen.
Die gesamten Waldbestände des Forstamtes werden im Rahmen eines auf Türmen installierten kameragestützen Systems videoüberwacht. Im Alarmfall ist über ein Melde- und Bereitschaftssystem eine schnelle Waldbranderkennung und –bekämpfung möglich.
Auch Sie können durch umsichtiges, brandschutzgerechtes Verhalten dazu beitragen, Schäden von unseren Wäldern abzuwenden!
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Ansprechpartner:
Forstamt Conow
Karl-Marx.Strasse 20
19294 Kaliß
Telefon: 038758-3680
Fax: 038758-36829
Mail: conow@lfoa-mv.de
Internet: Forstamt Conow
Hinweis:
Das Forstamt Conow ist nicht nur Sitz der regionalen Forstverwaltung, sondern es bietet den Besuchern auf dem Forsthof auch viel Sehenswertes. Im Haus des Waldes können Sie eine große Ausstellung zum Thema Wald, sowie seine Bewirtschaftung und Nutzung besuchen. Auf dem Forsthof dann eine große Streuobstwiese, ein Wildgatter mit Schwarzwild, ein Steingarten, ein Spielplatz für die Jüngsten und viel sehenswertes zur Forstgeschichte.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Regionalmuseum, mit einer ständigen Ausstellung geologischer und frühgeschichtlicher Funde aus der Region und zur Geschichte der Papierfabrik Neu Kaliß. Beide Häuser präsentieren darüber hinaus auch andere, Themen bezogene Ausstellungen. Hierzu sollten Sie sich bei Bedarf bitte vorab genauer informieren.