Die Gemeinde Malliß liegt am Rande der „Griesen Gegend". Die höchste Erhebung in der Gemeinde ist der Wanzeberg. Heute als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, beherbergt er umfangreiche Bodenvorkommen wie Alaun, Kalkmergel, Braunkohle, Kali, Rupelton und Kies, woraus sich die Industriegeschichte des Ortes herleitet. Heute prägen Handwerk und Gewerbe das wirtschaftliche Leben der Gemeinde. Darunter: Bau, Fahrzeugtechnik, Holzgewinnung und -verarbeitung, Gärtnerei, Heizungsbau, Maler, Uhrmacher, Ladengeschäfte, Friseure, Bankfilialen, Tankstelle und ein Werk der WCO KinderkostGmbH. In Malliß steht eine voll erschlossene Gewerbe- und Industriefläche für interessierte Investoren zur Verfügung.
Die Gemeinde Malliß
Die Gemeinde liegt direkt an der Bundesstraße 191, ihre Ortsteile Bockup und Conow nördlich davon. Es gibt einen Busnahverkehr zu den nächsten Bahnhöfen in Dannenberg und Ludwigslust (Entfernung ca. 20 km).
Eine schiffbare Anbindung über die Elde-Müritz-Wasserstraße zum Bootsanleger des Campingplatzes ist vorhanden.
Verschiedene Vereine sind aktiv in der Kinder-, Kultur und Sportförderung tätig. Der Förderverein „Conower Kirche e. V." - setzt sich für die Beseitigung baulicher Mängel an der neugotischen, evangelischen Kirche ein: „Damit die Kirche im Dorf bleibt". Der MTV Malliß/Conow - Malliß ist mit über 90 Jahren der traditionsreichste Verein der Gemeinde. Die Verbindung von Wirtschaft und Kultur wird durch den Gewerbeverein belebt. Durch ihn werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der ortsansässigen Freiwilligen Feuerwehr u. a. Dorffeste und Märkte organisiert. Der Gewerbeverein ist Initiator der Webseite www.malliss.com.
In einem losen Zusammenschluss von interessierten Bürgern zur Erhaltung, Sammlung und Fortführung von Dokumenten zur Geschichte des Ortes und seiner Ortsteile hat sich die CHRONIKER-Gruppe gegründet. Die Mitglieder stehen mit Angeboten dokumentarischer Begleitung von Familien- und Klassentreffen und/oder Ortsbesichtigungen zur Verfügung.
Den Charme einer lebenswerten Gemeinde machen die Kinder- und Jugendeinrichtungen aus: Die Kindertagesstätte „Bullerbü" in Conow; der Hort in Malliß mit seiner offenen Arbeit in Form von verschiedenen Aktivitätsangeboten; die Grund- sowie Regionalschule in Malliß mit ihren Angeboten der vollen Ganztagsschule; der Jugendclub in Malliß und die Jugendgruppe der FFw Malliß mit der Teilnahme an den jährlichen überregionalen Wettbewerben.
Vielfältig sind die Gründe für ein längeres Verweilen in unserer Gemeinde: Zu den Sehenswürdigkeiten zählen Zeugnisse aus der Bergbauzeit wie der Stollen 1 in Conow und der Marienstollen. Wieder freigelegt wurde die Salzquelle in Conow. Als Gedenkstätten ausgewiesen sind das Kriegerdenkmal in Malliß, der Kirchfriedhof und der Waldfriedhof in Conow. Zahlreiche Ferienunterkünfte in idyllischer Lage laden ein, unser Gast zu sein.
Ein Leben in der Natur mit Biber, Schwan und Co. wird auf dem Campingplatz „Am Wiesengrund" geboten. Geführte Rad- und Wandertouren bieten ebenfalls Gelegenheit, die Natur unserer Gemeinde kennenzulernen. Gastronomische Einrichtungen wie z. B. die MTV-Klause und das Blockhaus bieten für jeden Geschmack etwas Kulinarisches.
Die Möglichkeiten zum Immobilienerwerb - Bauplätze in ruhiger Lage oder gar in der Ortsmitte - sind vielfältig. Besuchen Sie uns doch mal.
Bergbau - Geschichte
Ein Bergbauamt in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern - wozu? - mag sich mancher fragen. Kies und Kreide, da wird noch jeder zustimmend nicken. Ein wenig interessierte werden sich an Salzstöcke westlich der Elbe erinnern. Doch was der Wanzeberg, auf dem sich die Gemeinden Malliß und Karenz befinden, verbirgt, wissen die wenigsten Besucher unseres Amtes und längst nicht alle Bewohner. Schon im Jahre 1304 entdeckte man in Conow die Nützlichkeit der Bodenschätze. Unter Verwaltung des Klosters Eldena nutzte man hier mehrere hundert Jahre die erste Salzquelle. Heute ist sie wieder freigelegt und zu besichtigen. Etwas später kam eine Alaunsiederei im Kloster dazu, wobei der Alaunton im noch heute so bezeichneten Alaunsberg gewonnen wurde. Am Fuße des Wanzeberges, am Rande der Gemeinde Grebs wurde im Mittelalter Kalkmergel abgebaut. Von 1870 bis 1960 war die heutige Gemeinde Malliß Bergbaugebiet. Mit mehreren Unterbrechungen - hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen, versuchten sich verschiedene Besitzer und Pächter an der Braunkohlegewinnung. 1851 pachtete der damalige Ziegeleibesitzer in Malliß die Friedrich-Franz-Zeche. Mehrere Industrieanlagen in Städten der näheren und weiteren Umgebung hatten auf Braunkohlefeuerung umgestellt und waren die Abnehmer. Der Transport der Kohle erfolgte vorwiegend auf dem Wasserwege. In dieser Zeit wurde auch der Marienstollen am Südhang des Wanzeberges aufgefahren. Bis hierher und zur Ziegelei wurden für Transportzwecke Stichkanäle vom Elde-Kanal gegraben. Gleichzeitig wurde der Kanal am Marienstollen für die Wasserhaltung genutzt. 1906 begann man mit dem Kalibergbau im Salzstock Conow. Es wurde ein Schacht mit vier Stollen bis 700 m Tiefe gebaut. Schon mit der Kalikrise auf dem Weltmarkt wurde der Schacht wieder geschlossen und geflutet. (1996 nach einer letzten Befahrung verwahrte (verschloss) man den Schacht mit einem Betondeckel.) Auch der Braunkohlebergbau wurde wegen Unrentabilität unterbrochen.
Nach dem 2. Weltkrieg fing man auf Grund der Brennstoffknappheit mit der erneuten Erkundung der Braunkohlevorkommen an. Die Mecklenburger Braunkohle GmbH (später VEB (K) Braunkohlebergwerk Malliß) erschloss den Malliß-Schacht und weitere Stollen im Conow-Feld. Die Wasserhaltung, der hohe Holzverbrauch im Stollenbau und nicht zuletzt die mindere Kohlequalität waren Gründe für die Einstellung des Kohlebergbaus 1960. Bis in die jüngste Vergangenheit (2007) wurden nur noch Kies und Ton für die Ziegelherstellung in Malliß gebraucht. Hier und da gibt es noch kleinere Gruben zur Kiesgewinnung für den privaten Gebrauch.
Lange Zeit hat der Wanzeberg seinen Bewohnern Arbeit und Brot beschert. Heute schützen wir ihn um seine natürliche Schönheit zu bewahren. Der Bergbau am Wanzeberg gehört somit der Vergangenheit an. Die letzten Zeitzeugen sehen sich einmal im Jahr beim Bergmannstreffen in Malliß. Die Eingänge des Stollen Conow 1 und des Marienstollens sind noch heute zu besichtigen. VORSICHT ist wegen zahlreicher Tagesbrüche im gesamten Alt-Bergbaugebiet geboten. Auf dem vom Bergbauamt beschilderten Areal ist das Betreten strengstens verboten! In Erinnerung an den Bergbau können Sie den „Mallisser Bergmannstropfen" genießen.
Bürgermeisterin
Brigitte Gäth, Bockup
Telefon: 038750-20432